Ein Trauma ist ein Ereignis, das von einer Person als existentiell bedrohlich erlebt wird bzw. von einer Person als Zeuge wahrgenommen wird. Traumatische Ereignisse können in einem Menschen intensive Angst und extremen Stress auslösen, Gefühle der Hilflosigkeit oder des Entsetzens erzeugen, völligen Kontrollverlust bewirken und das Selbst- und Weltbild dauerhaft oder vorübergehend erschüttern. Hierdurch können die normalen Verarbeitungsprozesse im Gehirn blockiert werden und es kommt zur Ausbildung von psychischen Symptomen.
„Psychische oder psychosomatische Probleme“ zu haben, gilt sowohl in unserer Gesellschaft als auch in anderen Gesellschaften oft bzw. immer noch als Schwäche, Makel oder schwerwiegender Nachteil. Viele Menschen schämen sich, verstecken sich eher oder trauen sich nicht, über ihre Probleme zu sprechen, bekommen sogar Angst, dass irgendjemand von diesen Problemen wissen könnte. Die Angst, für „verrückt oder blöd“ gehalten zu werden, ist enorm groß. Psychiater oder Psychotherapeuten werden des Öfteren für ebenfalls „verrückt oder minder bemittelt“ gehalten.
Menschen, die Ängste, Schlafstörungen, Depressionen und ähnliches haben, gelten in verschiedenen Kreisen unserer Gesellschaft als schwach, nicht belastbar.
Dabei handelt es sich bei posttraumatischen Belastungsstörungen um normale und nachvollziehbare Reaktionen auf extrem emotional belastende Situationen. Um dies zu verdeutlichen, werde ich hier versuchen, die neurophysiologischen Mechanismen im Gehirn bei traumatischer Verarbeitung von Ereignissen zu erklären.